CONSUL Castrop-Rauxel

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Dachbegrünung fördern

KayWahdan KayWahdan  •  2020-09-04  •    Keine Kommentare

Antrags-Code: CONSUL-Castrop-Rauxel-2020-09-4

Niederschlagswasser in extensiven Gründächern binden und den Ablauf in die kommunale Entwässerung dämpfen. Erwärmung der Stadtluft durch die geringere Wärmerückstrahlung von Gründächern reduzieren.

Bei Starkregen treffen in kurzer Zeit große Wassermassen auf versiegelte Flächen und müssen abgeleitet werden. Mit Regenrückhaltebecken muss gegen den Überlauf der ableitenden Gewässer bzw. Kanalisation angearbeitet werden.

Versiegelte Flächen sind vor allem Verkehrsflächen und Bebauung. Jede Bebauung hat ein Dach. Viele davon eignen sich zum Gründach. Gründächer können eine gewisse Wassermasse aufnehmen (je nach Art und Ausführung) und darüber hinaus den Ablauf in die Entwässerung verzögern. Das Abfließen von in kurzer Zeit gefallener Niederschläge über einen verlängerten Zeitraum kann helfen die Kanalisation zu entlasten.

Im Sommer erhitzt sich die Luft in Städten deutlich Stärker als in Wald und Flur. Ein Grund ist - neben der Verdunstungskühle von Pflanzen - eine geringere Erwärmung lebender Oberflächen. Dachflächen erhitzten sich (ebenso wie Asphalt und Verkehrsflächen allgemein) und geben in der Folge Wärme wie eine Heizung an die Luft ab. Begrünte Dächer (bzw. begrünte städtische Flächen im allgemeinen) geben in heißen Sommerphasen weniger Wärme an die Luft ab und können so die Hitze in der Stadt reduzieren. Weiter können sie als Dämmung betrachtet werden, die in Sommer wie Winter helfen kann die Temperatur im Gebäude zu regulieren.

Gründächer fallen nicht vom Himmel. Sie müssen von Eigentümern gewollt und von öffentlicher Hand unterstützt werden.

Zum einen werden Neubauten nach wie vor "per Default" mit Pfannendeckung oder vergleichbarem geplant. Zum anderen wird bei Dachsanierungen in der Regel auf die vorherige Deckungsart zurückgegriffen. Es ist mühsam sich durch die Richtlinien und Anforderungen zu kämpfen (Brandschutz, Entwässerung, Auflagen...) bzw. eine Änderung der Bebauung zu beantragen. Helfen kann hier, Eigentümern, Planern und Antragstellern mit vereinfachten Verfahren entgegen zu kommen. Generell sind Informationen und Planungshilfen als erste Unterstützung und Entscheidungshilfe günstig umzusetzen und reduzieren bereits erste Hürden.

Hilfreich kann auch sein, Gründachkataster mit Flächen, Dachneigung und geeigneten Begründungsarten (Extensiv, Intensive, Stärke, geeignete Arten zur Bepflanzung) zu eröffnen. Ähnlich wie Solarkarten für PV-Interessierte. Als Entscheidungshilfe können in dem Zusammenhang auch Modellrechnungen dienen, in denen die Kosten von konventionellen Dächern zu Gründächern bei Neubau und Sanierung gegenübergestellt werden.

Dort wo die Grünbedachung teurer ist, könnte die Differenz zu konventioneller Deckung öffentich bezuschusst werden.

Neben einer (schon bestehenden?) Senkung der Entwässerungskosten durch Gründächer (da nicht alles Niederschlagswasser in die Kanalisation geleitet wird) könnten auch Modelle entstehen, die nicht abgeleitetes Wasser vergüten. Dächer als geldwerter Beitrag zum kommunalen Wasserhaushalt - bemessen an der Dachart (Speicher- und Verdunstungspotential von Regenwasser) und dem tatsächlich lokal gemessenen Niederschlag an offiziellen Messstellen.


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